Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
"Luft in der Vorderradbremse" von crazycow
#1
crazycow am 10.04.2009 - 20:19

Moin.
Ich schlage mich ja nun schon seit vielen Jahren mit teilweise sehr alten Yamahas herum, so dass ich die ein oder andere Einsicht auf die GTS übertragen kann. Ich hoffe es wirkt nicht schulmeisterlich, wenn ich hier bisweilen was zum Besten gebe.

Zum Thema. Natürlich denkt man sich "Vorderradbremse entlüften" wenn der Hebel beim zweiten Zudrücken einen anderen Druckpunkt hat als beim ersten. Nun ist auch das bei der GTS wg. der Verkleidungen und der Platzverhältnisse eher ein Theater. Ich hab also nach der anderen Störquelle geschaut und hatte Erfolg:

Natürlich kann Luft ins System kommen, weniger durch einen leeren Behälter als durch Kondenswasser an den Dichtungen, das eigentlich durch die Bremsflüssigkeit gebunden werden soll, aber wer weiss schon, was chemisch da genau passiert. Die Luft, die von oben ein gepumpt wird, entweicht auch schnell wieder nach oben ins Gefäss.

Aber das ist der Übeltäter. Wer Luft im System wähnt, prüfe zuerst, ob bei geöffnetem Deckel das Verhalten immer noch da ist. Wenn nicht:
Den seitlichen Belüftungsschlitz im Deckel suchen und freipulen.
Bei mir war es heute so, dass die Farbe auf der Innenseite des Deckels vom Säuredampf gequollen und blasig war. Das Kanälchen sah zwar noch offen aus, bei genauem Hinsehen stellte ich aber fest, dass die Luft wegen der Beilagscheibe über der Dichtung um die Ecke gelenkt wird und genau diese Ecke war zu von einem weichen Farbbatzen.

Die Luft strömt in zusammengebauten Zustand seitlich-nach oben-wieder seitlich.

Kann sie das nicht, entsteht über der Membran beim Bremsen ein Unterdruck, der dazu führt, dass nach dem Bremsen zu viel Flüssigkeit in den Behälter zurückgesogen wird. Pumpen ist dann angesagt. Da der Prozess des Hochsaugens langsam vonstatten geht, muss nur nach längerer Bremspause gepumpt werden.

Gruss, Olaf

crazycow am 28.07.2009 - 10:16

moin,
hab mich jetzt trotzdem mal ans entlüften gemacht und war doch einigermassen enttäuscht. Der höchste Punkt des Sattels ist ja über dem Vorderrad! Wird auf der anderen Seite wieder runter geführt. Und über dem Rad ist natürlich auch kein Ventil. Am Sattel selbst ist der höchste Punkt am Zulauf, nicht am Entlüftungsventil.

Hab die Zulaufschraube zum Entlüften geöffnet, hat ein bisken was gebracht. Ich gehe mal davon aus, dass man mit einem Befüllaufsatz weniger Probleme hat. Gibt es einen Befüllaufsatz?

Hat mal jemand auf der rechten Seite die Bindungen gelöst und die Leitungen hoch gehalten, damit die Luft in den HBZ entweichen kann?

Welchen Trick gibt es noch?

Gruss, Olaf

EFIRider am 28.07.2009 - 10:32

Hallo Olaf,
zum Entlüften muss der Bremssattel abgeschraubt werden. Es gibt sogar eine spezielle Halterung an der man den Sattel dann zum Entlüften befestigen kann. Ich hab einfach ein Stück Flachstahl genommen Löcher reingebohrt und den Sattel so befestigt, dass die Entlüftungsschraube am höchsten Punkt ist.
Gruß
Jürgen

crazycow am 28.07.2009 - 11:26

"EFIRider schrieb

Hallo Olaf,
zum Entlüften muss der Bremssattel abgeschraubt werden. Es gibt sogar eine spezielle Halterung an der man den Sattel dann zum Entlüften befestigen kann. Ich hab einfach ein Stück Flachstahl genommen Löcher reingebohrt und den Sattel so befestigt, dass die Entlüftungsschraube am höchsten Punkt ist.
Gruß
Jürgen"


Also wie ein Gespann entlüften!?

Ich habe dazu immer einen Werzeugschraubstock an den Boden gestellt und eine Spanplatte eingeklemmt. Dann den Sattel auf die Spanplatte gesetzt und sich fest beissen lassen. Es is a Freud...

Gruss, Olaf

EFIRider am 28.07.2009 - 11:35

Hi Olaf,
freu Dich ich hab beim Gespann auch die Bremsleitungen ausgetauscht, also komplett neu befüllen ==> Vorderragbremse ca. 5,5m Bremsleitung entlüften, das macht Laune.
Hat deine EFI ein ABS?? wenn nicht is ja noch einfacher.
Gruß
Jürgen

crazycow am 28.07.2009 - 13:38

"EFIRider schrieb

Hi Olaf,
freu Dich ich hab beim Gespann auch die Bremsleitungen ausgetauscht, also komplett neu befüllen ==> Vorderragbremse ca. 5,5m Bremsleitung entlüften, das macht Laune.
Hat deine EFI ein ABS?? wenn nicht is ja noch einfacher.
Gruß
Jürgen"


Bei Leitungswechsel würde ich dann doch so ein Snüffelstück vom Louis vorziehen. Wird aufs Entlüftungspentil gesetzt und schnupft die Brühe durch.

Jau hat ABS.
Sie hat sogar einen rosa Stempel bekommen. Die Ing.s sind immer wieder begeistert, wenn sie so ein Teil sehen. Leider war ich bisher der Meinung, sie hätte auch einen Dreiwegekat. Da wurde ich eines besseren belehrt.

Die Yamaha Vorgabe für CO ist übrigens 2,5 bei 1950 bis 2000 Umdrehungen.

Gruss, Olaf

ralfbrueggmannErstellt am 28.07.2009 - 22:26

Moin Olaf,

also 'ne Lambdasonde soll se haben...

Im WHB Neue Systeme Teil II Seite 16 steht: 'Elektronisch gesteuerte Abgasanlage mit Dreiwegekatalysator' - also völlig klar: Dein TÜVer hat voll die Ahnung!

Liegt vielleicht daran, daß Yamaha die 'Lambdasonde' 'O2-Sensor' nennt... oder die Definition 'Dreiwegekat' hat sich in den letzten 10 Jahren geändert...

OK, die CO-Werte sind aber schon noch recht hoch...

C'Ya
Ralf

[Dieser Beitrag wurde am 28.07.2009 - 22:28 von ralfbrueggmann aktualisiert]

Stefan07 am 28.07.2009 - 22:31 Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen

Moinsens, hatten wir doch gerade bei mir. Ich habe die Bremsen auch selbst entlüftet. Guggert ihr hier

Gruss Stefan.

crazycow am 29.07.2009 - 22:09

"Stefan07 schrieb

Moinsens, hatten wir doch gerade bei mir. Ich habe die Bremsen auch selbst entlüftet. Guggert ihr hier

Gruss Stefan."



Ja ja, ja ja,
aber ich hab halt nen einfachen, faulen weg gesucht.

Wie wärs mit dem: Ein Helfer zwickt die Kabelbinder durch und hält den Bremsschlauch so. dass er nur steigt zum HBZ. Der Owner drückt mit geeignetem Werkzeug die Kolben zurück. Dabei steigen alle Bläschen in die Leitung und weiter nach oben in den Ausglaichsbehälter.

Ich weiss nur nicht, wie lange der Helfer da stehen bleiben muss.

Gruss, Olaf

ralfbrueggmann am 29.07.2009 - 22:37

Moin Olaf,

crazycow schrieb
Ich weiss nur nicht, wie lange der Helfer da stehen bleiben muss.


Hmmm, mit ABS? Solange bis er Wurzeln schlägt. Da geht's nämlich erst nach hinten zur Pumpe und wieder zurück zum HBZ. Also nix mit 'nur steigt zum HBZ' und soviel ist in den Kolben wohl auch nicht drin, um das da ganz durchzupumpen.
Ohne ABS? Keine Ahnung - meine hat ABS.

C'Ya
Ralf

crazycow am 30.07.2009 - 01:10

"ralfbrueggmann schrieb

Moin Olaf,



Hmmm, mit ABS? Solange bis er Wurzeln schlägt. Da geht's nämlich erst nach hinten zur Pumpe und wieder zurück zum HBZ. Also nix mit 'nur steigt zum HBZ' und soviel ist in den Kolben wohl auch nicht drin, um das da ganz durchzupumpen.
Ohne ABS? Keine Ahnung - meine hat ABS.

C'Ya
Ralf"


Moin,
ach Soja. Man jot, dat wer drüber jesprochen ham.

Gruss, Olaf

crazycow am 06.06.2010 - 22:52

moin,
heute hatte ich den Behälter mit HBZ seitlich runterhängen lassen, wegen Lenkermontage und so. Die Kupplung ging gleich wieder störungsfrei, die Handbremse überhaupt nicht.
Ok, kann vorkommen, wenn der Behälter nur wenig Flüssigkeit enthielt, hat sich der Schlauch in den Behälter entleert. Leider musste nach meinem Dafürhalten aber zuviel, zu lang gepumt werden, also Deckel auf, Fehlersuche.




Bild oben zeigt, was man am besten tut, wenn man Geduld hat.
Die Hohlschraube am HBZ etwas öffnen und schlafen gehen. Der HBZ lässt im Ruhezustand keine Flüssigkeit raus und keine Luft rein. Die Luft im Schlauch sammelt sich oben vor dem HBZ und entweicht durch die geöffnete Schraube, das kann aber dauern.

Das untere Bild zeigt einen gemeinen Übeltäter. Die Entlüftungsbohrung im HBZ, denn tatsächlich entlüftet der HBZ vorn selbsttätig, es ist der höchste Punkt des Systems. Diese Bohrung hat ein Maß von nur 0,2 oder 0,3mm, damit beim Bremsen nicht das ganze Zeug nach oben in den Behälter macht. Natürlich ist das Loch ewig zu. Freipopeln kann man es mit einem Draht eines alten Bowdenzuges, ich hab mir hier einen 0,5er Federdraht spitz geschliffen.

Wenn die Bohrung frei ist, kann man beim Pumpen für 2mm des Hubes Flüssigkeit nach oben schiessen sehen. Beim loslassen des Hebels nach dem Pumpen strömt Luft aus der Bremsleitung in Form von Bläschen nach oben.

Bei geöffnetem Deckel schauen, in welchem Arbeitsbereich des Hebels die Wirkung am grössten ist. Nach 5min. Gejickel sollte wieder allles gehen.




Grüsse, Olaf

dicker am 07.06.2010 - 06:17

hoi Olaf,
ist die Brücke von Kawa?

Janz wichtich beim testen der Bohrung das du direkt von oben reinschaust.

crazycow am 07.06.2010 - 21:55

moin,
also ich hab mir heute im Zuge der Umbauerei die Zeit genommen, (die Kerzen zu wechseln, war nicht nötig, trotzdem ganz stolz weil hingekriegt und nichts demoliert) hauptsächlich noch den Handbremszylinder zu zerlegen und zu reinigen.

Ich habe nichts gravierendes gefunden ausser fest gewordene Kupferpaste und halbseitig angescheuerte Kolben. Mit Nitro ausgewaschen und tüchtig durchgepustet.

Beim Wiedereinbau dennoch gleich lebhaftes Blubbern aus beiden Löchern, bisken Pümpeln und gutes Ergebnis.

Ein Tipp noch, der eigentlich bekannt sein sollte: sobald der HBZ einen spürbaren Druckpunkt hat, unter Druck mit einem Lappen am Lenkerrohr fest binden. Er hatte schon nach wenigen Stunden einen Druckpunkt wie Eisen. Einfach mal über nacht probieren, ich weiss nicht woran es liegt, aber es wirkt.

Gruss, Olaf

gts1000 am 09.06.2010 - 20:08

Hallo GTSler

Das mit dem Lappen hatt bei mir nicht geklappt.

Aber mit leichten schlägen auf den BREMSHEBEL
Wahr die luft nach 1Min.aus dem HBZ und Bremsleitung drausen


Gruß Norbert
Per copy/paste aus dem alten Forum Wort für Wort übernommen...


Nachrichten in diesem Thema
"Luft in der Vorderradbremse" von crazycow - von Sysiphus2 - 27.11.2023, 13:58

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste