Erstellt am 08.05.2019 - 15:43 von MartinH
War mit der EFI zunächst in Südengland; dann hoch nach Schottland. Da ich als Kohlenpotter hier schon mehr als genug Baustellen, Stau, Verkehr habe meidete ich als Kulturbanause die schottischen "Großstädte" und konzentrierte mich auf die Highlands, die Ödnis, die westl. Inseln, Kurven, Steigungen. Ostern sprang ich noch mit der Badehose in den See, jetzt im Mai war es plötzlich arschkalt geworden. Im Zelt wunderte ich mich über die Temperaturen. Ein Blick morgens auf die gefrorene Sitzbank erklärte dann alles: tagsüber bewölkt mit Schnee (blieb auch mal liegen, ein Glück auf dem Gras, nicht auf der Straße), Hagel und Regen, meistens nur 10 Min. Nachts leider wolkenlos => arschkalt. Der ewige kalte Wind nervte mehr als die Feuchtigkeit vom Himmel. Der einige Ausfall war über die 4000 km eine Standlichtbirne. Der Asphalt ist dort sehr rauh => der Hinterreifen ging weg wir nix. Das Tankstellennetz ist in der Einsamkeit sehr mager. Mittendrin ging die Tankleuchte an. Ich tuckerte mit 60 Stukkis zur nächsten Tanke. Die akzeptierte auch tagsüber kein Bargeld; nur Kartenzahlung. Keine meiner 3 Karten wurde genommen und der Tankwart war auch nicht bereit mit seiner Karte mir für 20 Fund etwas Sprit in die Efi rein zu werfen gegen Bares von mir. Also 1,5 Liter aus dem Reservekanister und weiter ging das Getucker bis zur nächsten Tanke (Bergab Motor aus und rollen lassen). Nicht liegen geblieben. 333 km schaffte ich am Rückweg mit Rückenwind und 100 km/h auf der Autobahn mit einer Tankladung; wär noch mehr gegangen. Die 100 Stuckkis wegen des abgefahrenen Hinterradreifens und ich wollte nicht wieder auf der Karkasse heim. Mir gefiehl dieses Schottland schon sehr: bis zum Horizont keine Menschenseele. Ab und zu Schafe auf der Fahrbahn. Aufpassen muss man als GTS-Fahrer vor nassen Metallen, die man überfährt: Kuh-Gitter nur mit Schwung und grade; ebenso die Ausfahrt aus der Fähre- hier ging das Hinterrad seitlich weg. Warf froh, das ich auf der EFI Scott-oiler und Griffheizung habe. Habe die Tour am PC anhand Youtube - Kradfilme und Infos vorbereitet, aufs Navi geschoben. Max. 20 Prozent Gefälle. Die Alpenpässe sind vom Kohlenpott aus schneller und ohne Fähre erreichbar; aber auch viel, viel voller. Mit dem Linksverkehr kommt man als Kradler eigentlich ganz gut zurecht. Man hat ja im Vergleich zum Pkw sein Lenkrad auch nicht auf der falschen Seite. Den Scheinwerfer habe ich nicht abgeklebt; bin einfach so weiter. Spaß machten "einspurige, kurvige" Landstraßen. Alle 300 m mal ein bißchen mehr Platz, um den Gegenverkehr durch zulassen und mal zu überholen. Die Tour kann ich bei Interesse als ini-Datei per mail-Anhang schicken. Per Software kann man dann die ToMTom-Variante umwandeln auf Germin oder sonst was. Bilder habe ich einige in der Facebook-Gruppe Yamaha GTS Owner Club geschoben. Gruß vom Martin H. Nächstes Jahr evtl. mal wieder Nord-West-Norwegen bis zu den Lofoten; mal sehen.
Erstellt am 15.05.2019 - 17:07 von motobaer
Chapeau.
Zelturlaub in der kalten Jahreszeit ist mutig.
Wie waren denn die Begegnungen?
Der unhilfswillige Tankwart war wohl die Ausnahme, oder?
Wie lange warst du unterwegs.
Wieviele Kilometer umfasste deine Tour?
LGmL
Hanno
Erstellt am 22.05.2019 - 11:23 von MartinH
Es waren in einer knappen Woche 4000 km. Der Reifen war recht neu, nicht nagelneu bei der Abfahrt und hatte zuhause angekommen keinen mm mehr. Der Febr. war warm, Ostern bin ich auf dem Campingplatz mit der Badehose in den See gesprungen und dann der kalte Mai. Weniger nervte mich die 10 Min. Regen, dann mal Hagel, dann mal Schnee. Mehr nervte der parmanet kalte Nordwind den ganzen Tag. 10 Pfund kostet der Campinglatz, B&B zu zweit stolze 85 €; kannste also eine Woche von Campen. Der Tankwart war nicht wirklich geschäftstüchtig; ich hätte ihm sogar ein paar Fund extra gegeben. Und es war am hellichten Tag, nicht nachts.
Besonders viele Gespräche, Begegnungen hatte ich nicht. Mein Englich ein wenig aufgefrischt. Wollte die großen Städte, Kultur meiden. Stau und Pallaver hab ich hier schon mehr als genug. Wollte die Ödnis, Einsamkeit, keine Menschenseele bis zum Horizont.
War mit der EFI zunächst in Südengland; dann hoch nach Schottland. Da ich als Kohlenpotter hier schon mehr als genug Baustellen, Stau, Verkehr habe meidete ich als Kulturbanause die schottischen "Großstädte" und konzentrierte mich auf die Highlands, die Ödnis, die westl. Inseln, Kurven, Steigungen. Ostern sprang ich noch mit der Badehose in den See, jetzt im Mai war es plötzlich arschkalt geworden. Im Zelt wunderte ich mich über die Temperaturen. Ein Blick morgens auf die gefrorene Sitzbank erklärte dann alles: tagsüber bewölkt mit Schnee (blieb auch mal liegen, ein Glück auf dem Gras, nicht auf der Straße), Hagel und Regen, meistens nur 10 Min. Nachts leider wolkenlos => arschkalt. Der ewige kalte Wind nervte mehr als die Feuchtigkeit vom Himmel. Der einige Ausfall war über die 4000 km eine Standlichtbirne. Der Asphalt ist dort sehr rauh => der Hinterreifen ging weg wir nix. Das Tankstellennetz ist in der Einsamkeit sehr mager. Mittendrin ging die Tankleuchte an. Ich tuckerte mit 60 Stukkis zur nächsten Tanke. Die akzeptierte auch tagsüber kein Bargeld; nur Kartenzahlung. Keine meiner 3 Karten wurde genommen und der Tankwart war auch nicht bereit mit seiner Karte mir für 20 Fund etwas Sprit in die Efi rein zu werfen gegen Bares von mir. Also 1,5 Liter aus dem Reservekanister und weiter ging das Getucker bis zur nächsten Tanke (Bergab Motor aus und rollen lassen). Nicht liegen geblieben. 333 km schaffte ich am Rückweg mit Rückenwind und 100 km/h auf der Autobahn mit einer Tankladung; wär noch mehr gegangen. Die 100 Stuckkis wegen des abgefahrenen Hinterradreifens und ich wollte nicht wieder auf der Karkasse heim. Mir gefiehl dieses Schottland schon sehr: bis zum Horizont keine Menschenseele. Ab und zu Schafe auf der Fahrbahn. Aufpassen muss man als GTS-Fahrer vor nassen Metallen, die man überfährt: Kuh-Gitter nur mit Schwung und grade; ebenso die Ausfahrt aus der Fähre- hier ging das Hinterrad seitlich weg. Warf froh, das ich auf der EFI Scott-oiler und Griffheizung habe. Habe die Tour am PC anhand Youtube - Kradfilme und Infos vorbereitet, aufs Navi geschoben. Max. 20 Prozent Gefälle. Die Alpenpässe sind vom Kohlenpott aus schneller und ohne Fähre erreichbar; aber auch viel, viel voller. Mit dem Linksverkehr kommt man als Kradler eigentlich ganz gut zurecht. Man hat ja im Vergleich zum Pkw sein Lenkrad auch nicht auf der falschen Seite. Den Scheinwerfer habe ich nicht abgeklebt; bin einfach so weiter. Spaß machten "einspurige, kurvige" Landstraßen. Alle 300 m mal ein bißchen mehr Platz, um den Gegenverkehr durch zulassen und mal zu überholen. Die Tour kann ich bei Interesse als ini-Datei per mail-Anhang schicken. Per Software kann man dann die ToMTom-Variante umwandeln auf Germin oder sonst was. Bilder habe ich einige in der Facebook-Gruppe Yamaha GTS Owner Club geschoben. Gruß vom Martin H. Nächstes Jahr evtl. mal wieder Nord-West-Norwegen bis zu den Lofoten; mal sehen.
Erstellt am 15.05.2019 - 17:07 von motobaer
Chapeau.
Zelturlaub in der kalten Jahreszeit ist mutig.
Wie waren denn die Begegnungen?
Der unhilfswillige Tankwart war wohl die Ausnahme, oder?
Wie lange warst du unterwegs.
Wieviele Kilometer umfasste deine Tour?
LGmL
Hanno
Erstellt am 22.05.2019 - 11:23 von MartinH
Es waren in einer knappen Woche 4000 km. Der Reifen war recht neu, nicht nagelneu bei der Abfahrt und hatte zuhause angekommen keinen mm mehr. Der Febr. war warm, Ostern bin ich auf dem Campingplatz mit der Badehose in den See gesprungen und dann der kalte Mai. Weniger nervte mich die 10 Min. Regen, dann mal Hagel, dann mal Schnee. Mehr nervte der parmanet kalte Nordwind den ganzen Tag. 10 Pfund kostet der Campinglatz, B&B zu zweit stolze 85 €; kannste also eine Woche von Campen. Der Tankwart war nicht wirklich geschäftstüchtig; ich hätte ihm sogar ein paar Fund extra gegeben. Und es war am hellichten Tag, nicht nachts.
Besonders viele Gespräche, Begegnungen hatte ich nicht. Mein Englich ein wenig aufgefrischt. Wollte die großen Städte, Kultur meiden. Stau und Pallaver hab ich hier schon mehr als genug. Wollte die Ödnis, Einsamkeit, keine Menschenseele bis zum Horizont.
Per copy/paste aus dem alten Forum Wort für Wort übernommen...