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  Schottland Nord - westl. Inseln vonMartinH
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 12:48 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Keine Antworten

Erstellt am 08.05.2019 - 15:43 von MartinH

War mit der EFI zunächst in Südengland; dann hoch nach Schottland. Da ich als Kohlenpotter hier schon mehr als genug Baustellen, Stau, Verkehr habe meidete ich als Kulturbanause die schottischen "Großstädte" und konzentrierte mich auf die Highlands, die Ödnis, die westl. Inseln, Kurven, Steigungen. Ostern sprang ich noch mit der Badehose in den See, jetzt im Mai war es plötzlich arschkalt geworden. Im Zelt wunderte ich mich über die Temperaturen. Ein Blick morgens auf die gefrorene Sitzbank erklärte dann alles: tagsüber bewölkt mit Schnee (blieb auch mal liegen, ein Glück auf dem Gras, nicht auf der Straße), Hagel und Regen, meistens nur 10 Min. Nachts leider wolkenlos => arschkalt. Der ewige kalte Wind nervte mehr als die Feuchtigkeit vom Himmel. Der einige Ausfall war über die 4000 km eine Standlichtbirne. Der Asphalt ist dort sehr rauh => der Hinterreifen ging weg wir nix. Das Tankstellennetz ist in der Einsamkeit sehr mager. Mittendrin ging die Tankleuchte an. Ich tuckerte mit 60 Stukkis zur nächsten Tanke. Die akzeptierte auch tagsüber kein Bargeld; nur Kartenzahlung. Keine meiner 3 Karten wurde genommen und der Tankwart war auch nicht bereit mit seiner Karte mir für 20 Fund etwas Sprit in die Efi rein zu werfen gegen Bares von mir. Also 1,5 Liter aus dem Reservekanister und weiter ging das Getucker bis zur nächsten Tanke (Bergab Motor aus und rollen lassen). Nicht liegen geblieben. 333 km schaffte ich am Rückweg mit Rückenwind und 100 km/h auf der Autobahn mit einer Tankladung; wär noch mehr gegangen. Die 100 Stuckkis wegen des abgefahrenen Hinterradreifens und ich wollte nicht wieder auf der Karkasse heim. Mir gefiehl dieses Schottland schon sehr: bis zum Horizont keine Menschenseele. Ab und zu Schafe auf der Fahrbahn. Aufpassen muss man als GTS-Fahrer vor nassen Metallen, die man überfährt: Kuh-Gitter nur mit Schwung und grade; ebenso die Ausfahrt aus der Fähre- hier ging das Hinterrad seitlich weg. Warf froh, das ich auf der EFI Scott-oiler und Griffheizung habe. Habe die Tour am PC anhand Youtube - Kradfilme und Infos vorbereitet, aufs Navi geschoben. Max. 20 Prozent Gefälle. Die Alpenpässe sind vom Kohlenpott aus schneller und ohne Fähre erreichbar; aber auch viel, viel voller. Mit dem Linksverkehr kommt man als Kradler eigentlich ganz gut zurecht. Man hat ja im Vergleich zum Pkw sein Lenkrad auch nicht auf der falschen Seite. Den Scheinwerfer habe ich nicht abgeklebt; bin einfach so weiter. Spaß machten "einspurige, kurvige" Landstraßen. Alle 300 m mal ein bißchen mehr Platz, um den Gegenverkehr durch zulassen und mal zu überholen. Die Tour kann ich bei Interesse als ini-Datei per mail-Anhang schicken. Per Software kann man dann die ToMTom-Variante umwandeln auf Germin oder sonst was. Bilder habe ich einige in der Facebook-Gruppe Yamaha GTS Owner Club geschoben. Gruß vom Martin H. Nächstes Jahr evtl. mal wieder Nord-West-Norwegen bis zu den Lofoten; mal sehen.


Erstellt am 15.05.2019 - 17:07 von motobaer

Chapeau.
Zelturlaub in der kalten Jahreszeit ist mutig.

Wie waren denn die Begegnungen?
Der unhilfswillige Tankwart war wohl die Ausnahme, oder?
Wie lange warst du unterwegs.
Wieviele Kilometer umfasste deine Tour?

LGmL
Hanno

Erstellt am 22.05.2019 - 11:23 von MartinH

Es waren in einer knappen Woche 4000 km. Der Reifen war recht neu, nicht nagelneu bei der Abfahrt und hatte zuhause angekommen keinen mm mehr. Der Febr. war warm, Ostern bin ich auf dem Campingplatz mit der Badehose in den See gesprungen und dann der kalte Mai. Weniger nervte mich die 10 Min. Regen, dann mal Hagel, dann mal Schnee. Mehr nervte der parmanet kalte Nordwind den ganzen Tag. 10 Pfund kostet der Campinglatz, B&B zu zweit stolze 85 €; kannste also eine Woche von Campen. Der Tankwart war nicht wirklich geschäftstüchtig; ich hätte ihm sogar ein paar Fund extra gegeben. Und es war am hellichten Tag, nicht nachts.
Besonders viele Gespräche, Begegnungen hatte ich nicht. Mein Englich ein wenig aufgefrischt. Wollte die großen Städte, Kultur meiden. Stau und Pallaver hab ich hier schon mehr als genug. Wollte die Ödnis, Einsamkeit, keine Menschenseele bis zum Horizont.

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  Mit der flotten Bertha zum Golfen von motobaer
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 12:46 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Keine Antworten

Erstellt am 13.09.2018 - 16:29 von motobaer

Dänisch-deutsches Freundschaftsturnier

Es wir angereist
Wir schreiben den 13. Mai 2018 und nein, es ist kein Freitag.
Das hält Petrus aber nicht davon ab mit all seinen Herscharen auf das kleine Eynatten, gelegen in der Haute Fagnes Wallonie, zu sicken.
In der Nacht zuvor hatte er es schon mit Herrn Blitz und Frau Donner auf uns abgesehen. Ich glaube das er ein richtiger Neidhammel ist: Er gönnt mir nicht meine Motofahrt ins schöne Dänemark wo viele Freunde-tage auf mich warten.
Aber ich bin ja nicht blöd. Ich schlage dem Oberwolkenverwalter ein Schnippchen indem ich mir über meine wasserdichte Motokombi noch eine Regenkombi überstülpe. Da hab ich nun wassermarsch von innen und von aussen.
Nun zockele ich mit 80 Sachen über die Autobahnen 44 und 4 gen Colonia. Eingesaut von den Blechbüchsenfahrer, die mir ihre trüben Wässerchen auf mein Helmvisier projezieren, komme ich auf die BAB 1 gen Münster.
Nachdem ich nun weiß wie sich motosaunen anfühlt, klettere ich aus dem Regenkombi raus und hab sogleich ein ganz neues Lebensgefühl. Frei fühl ich mich. Die Sonne lugt vor, schon bin ich zum Porschejäger auferstanden. Das macht jetzt richtig Spaß. Münster und Osnabrück lasse ich vorbeifliegen um schnell nach Bremen zu kommen.
Dann das da. Stau ohne Ende. Leckomio, hat Frau Donner wieder einen fahren lassen oder was?
Ich schmuggele mich zwischen der nicht gebildeten Rettungsgasse 20 Kilometer weit und fahre auf die BAB 7 durch den Elbtunnel. Es läuft..............bis zum nächsten großen Stau hinter Hamburg. Die ganzen Nordheim-hamburg-berliner müssen unbedingt gerade jetzt, wo ich hier lang fahre, alle nach Dänemark.

Insgesamt bin ich acht Stunden unterwegs als ich in der Stadtmitte von Flensburg aufschlage. Ödes Filialistenparadiesgedröse. Ich gucke mal aufs Kärtchen und stelle fest das es einen schönen Weg am Wasser vorbei nach Grasten gibt. Den nehmen wir, d.h. meine flotte Bertha und ich dann auch.
Und so lerne ich auch die schöne Seite von Flensburg kennen, nämlich den Hafen. Schade das ich die Zeit in der Flensmitte vertrödelt habe.

Um 16.30 Uhr hab ich den von meinem Freund vorgegebenen Treffpunkt erreicht und sehe am Rand einen Camper stehen. Nanu denke ich, das Ding muß aber schon lange hier stehen. Ich habe nämlich bei meiner Anfahrtsskizze in GoogleEarth den Platz gefunden. Dort stand der Camper an genau dieser Stelle.
Freue mich also das ich schon da bin und mein Freund viel später kommt. Platzmittig abgestellt denke ich wird er mich bei seiner Ankunft dann sehen.
Denkste von wegen Google Earth-Camper. Nix da.
Das ist Freundes Camper und wir Halloen unsere Zusammenkunft.
Otto, der Hund von Freundes Freunden holt uns ab und wir werden zum Grillmeister und Bierausschenker verfrachtet. Dort schläft meine flotte Bertha die nächsten Tage.

Am späten Abend, nach dem Verputzen von Steaks und Grillgut bin ich ganz gut angemümmelt; da kommt mein lieber Freund, nachdem wir im Camper zum Übernachten eingetrudelt sind, mit eine Flasche Rothschild 1994. Hin und weg vor lauter Genußfreude bin ich. Die Folge: Nachts wird die Hecke vor dem Camper gut eingeweicht und morgens frage ich meinen Freund ob er nun wirklich golfen will. Will er und so bleibt mir nichts anderes übrig als im schönen GK Bennediktsgaard meinem Freund meine Dankbarkeit für die supertolle Flasche zu zeigen indem ich ne Runde mit ihm penge.
Nachmittags schauen wir uns die Aussenanlage des Königinnenschloßes von Grasten an.

Anschließend geht’s weiter zum Hafen von Fyhnshav um mit der Fähre nach Soby zu rudern.
In der fast schlaflosen Nacht ( abends wurde wieder vom Feinsten aufgetischt) träume ich von meinem Horrorgolfspiel das uns am 15.Mai im GC Aero erwartet.
Dabei hatten wir einen sehr exklusiven Schlafplatz erwischt. Keine Sau weit und breit. Direkte Strandlage mit allem Komfort. Ruhe und Leuchtturm als Sandmännchen, gepachtet. Sowas schönes hab ich noch nich jehabt.
Wenn denn dann nicht die verdammte Golferei wäre. Es fängt schon am ersten Loch an. Damit der Golfplatz nicht Reißaus ins Meer nehmen kann hat man bewachsene Querhügeleien über das Fairway verteilt. Und genau dorthin laufen die verdammten Bälle auch und halten sich muxmäuschenstill damit sie nur janicht gefunden werden. Also bleibt uns nichts anderes übrig als die erste Sonderregel einzuführen: Liegt das Balletje auf oder an dem verdammten Hügel darf frei gedroppen werden.
Hat aber nur dazu geführt das mein Freund nach der Runde in seinen Mittagsschlaf fiel und ich nochmals den am Morgen gemeinsam erklommenen Leuchtturm attackiere um mich über die wunderschöne Aussicht zu ergötzen.
Mit der Fähre geht’s zurück aufs Festland und nach Svendborg.
Dort besuchen wir die alten Freunde vom Freund, die uns mit Essen und Trinken verwöhnen.
Am 16. Mai wird der Freundes freundsche Golf Klub in Svendborg gekillt, so hoffen wir alle. Aber, obwohl der Platz sehr schön gestylt ist, sind die Roughs naturbelassen, will heißen das ungemähtes Undefinierbaren wächst und gedeiht. Das hat dann doch nichts mehr mit Golf zu tun.
Auch die Fairways sind knochenhart so daß man nicht unter den Ball kommt und so manchen Ball dahin haut wohin er gar nicht sollte, nämlich ins Rough.
Abends the same procidere wie zuvor.
Wir laben uns an der Freundes freundschen Kochkunst und an meines Freundes formidablen 94/95iger Rothschilds.
Am dritten Golftag im Odense Golf Klub haut mein Superfreund richtig auf das Gedöns und zeigt dem nationalen sowie internationalen ( dem Deutschen und/oder dem Belgier) Mitstreitern wie man golft. Mit einer formidablen 81iger Nettorunde obsiegt er mit großem Abstand vor seinen Verfolgern.

Alterwürdig geht’s am nächsten, dem vierten offiziellen Turniertag zu. Der Golf Klub Sankt Knuds in Nyborg ist heute das Ziel der Begierde. Wir bespielen den alten Platz der flach mit gut modellierten und unterhaltenen Fairways, altem Baumbestand und zwei Löcher, die direkt am Meer vorbeiführen ausgestattet ist. Nach 18 Löcher haben wir die Nase noch nicht voll so daß wir nach einer Stärkung mit dänischen Hamburgern nochmals 9 Löcher spielen.
Dann ist es aber genug und wir düsen zum GK Faaborg in Faaborg. Wir stellen uns mit dem Camper auf dem Klub-Parkplatz und vertilgen die vom Freund eingebunkerten dänischen Würste.
Ich hab da mal ne Idee: So lade ich den besten meiner Freunde für den letzten Abend nach Glücksburg welch ein Name für unseren letzten gemeinsamen GTS1000-/Camper-/Golfabenteuerabend) ein.
Das hat er sich redlich verdient. Seine Organisation, seine Vorratsbeschaffung und seine professionell durchgeführten Camperfahrten waren hervorragend und bedürfen der Anerkennung.
Also gehen wir auf meine Kosten das von Michelin dekorierte Zweisternerestaurant „alte Meierei“ in Glücksburg besuchen.

Zuvor muß ich aber meinen Freund im GK Faaborg den Schneid abkaufen um meinen Gesamtsieg nach Hause zu fahren. Der Typ puttet heute wie ein Weltmeister, während ich rechts und links mein Greenfee für den gesamten Platz ausnutze und zudem wie eine kranke Mutter dat Balletje nicht ins Loch kriege. Auf den zweiten neun Löcher komme ich dann doch noch zu meinem Spiel und mache mal ein paar Pars.
Mein allerbester Golffreund spielt wie jedes Jahr:
Er ist auf der Siegerstrasse und die letzten vier Löcher verhagelt es so sehr das selbst der schwärzeste Rabe vom Kirschbaum pfeift und die Seinen vor den Stigischen Querschlägen warnt. Hierbei krächzt er meinen Golffreund an das der ihn nicht verwechseln soll. „Er sei nur ne Krähe und keine Taube fürs Nachtmahl“.

Nachdem wir abends meine flotte Bertha in Grasten abgeholt und einen Stellplatz für den Camper in Glücksburg gefunden haben, brechen wir zur „alten Meierei“ auf.
Dort werden wir ob meiner zuvor gemachten Reservierung freundlich aufgenommen und zu Tisch geführt. Wir speisen vorzüglich im Freien, direkt am Wasser und sind sehr zufrieden.
Mein allerbester Freund muß irgendwann mal müßen und wandert ab zur Toilette.
Zurückkommend meint er das das 2Sternerestaurant sich nebenan befindet und wir uns nur in der Brasserie desselben aufhalten.
Verblüfft gucken wir aus der Wäsche.
Aber es hat uns sehr gut gemundet, zumal die Kochstelle für beide zuständig ist.
Am Sonntag, den 20.ígsten Mai 2018 heißt es dann Abschied nehmen.
Ich räume meine Mototaschen wieder mit meinen Klamotten randvoll ein und schwinge mich auf die flotte Bertha. Über Flensburg tobe ich zurück auf die Autobahn und lass es mal richtig knacken. Mit 199 Sachen (km/h) gen Hamburg. Das hat was.
Hinter Hamburgo wird’s dann doch wieder voller.
Alle die, die zuvor mit mir Dänemark besucht haben sind nun auf der Heimreise.
So scheint es jedenfalls.

Zuhause angekommen meldet sich mein Golfpartner ad. und beschwert sich das ich seinen Camperkleiderschrank voll zugemüllt hätte mit meinen Klamotten. Ob ich denn nicht den Gewichtsverlust meiner flotten Bertha bemerkt hätte.
Und in der Tat: ein paar Klamotten fehlen mir.
Die zusammen mit meinem Championpokal, dem ausgehungerten Golfer, der sich auf seinen Krückstock-Golfschläger abstützt, kommen ein paar Wochen später per Post in das Haute Fagnes in der Wallonie.

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  ut no see von crazycow (R.I.P.)
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 12:21 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Keine Antworten

Erstellt am 22.06.2018 - 00:18 von crazycow

hej,

ich bin pünktlich zum Ferienbeginn von meiner Skandinavienrundfahrt zurück. Einmal rund um den Skagerak. 3000 Straßenkilometer und vlt. 250 Seemeilen an Bord von vier Fähren innerhalb von sieben Tagen.

Wer jetzt alles? Ich allein mit dem GTS Gespann. Etwas blauäugig, ich hatte nicht einmal Reifenfüllmittel dabei, kannte die PIN von meiner Credit Card nicht und das Handy ist mir während einer 250km Starkregenfahrt in Norwegen abgesoffen.

Pannen? Bei dem Stormgebrus in Norddeutschland ist mir dann noch ein Druckknopf von der Persenning des Seitenwagens ausgerissen, sonst war nix.

Die GTS lief wie es sein soll, keine Pannen, keine Aussetzer. Hat jetzt 122.000km auf dem Buckel.

Vlt. gibt es mal nen größeren Reisebericht.

So long, Olaf


Erstellt am 22.06.2018 - 08:36 von VolkerR

moin Olaf
Hört sich gut an und sie läuft und läuft ....
Gruß
Volker

Erstellt am 22.06.2018 - 09:18 von Arno

Moin Olaf,
Reisebericht würde mich auch interessieren, zumal ich mit meiner GTS auch schon zweimal rund um Skandinavian unterwegs war. Übrigens einmal 9000 km und einmal 6000 km und beide male mit der gleichen GTS und auch ohne jede Panne, Km Stand jetzt 132.000. Schottland, Irland, Alpentour hat sie auch noch klaglos mitgemacht, lediglich in Italien am südlichsten Punkt in Sizilien hat sie gemeint, hab kein Bock mehr, aber war nur der Stecker vom Zündschloss altbekannter Fehler, war nach 10 Min. behoben.

Erstellt am 22.06.2018 - 10:26 von crazycow

Für 6.000km nimmt man sich am besten drei Wochen Zeit und 9.000 fährt man nicht allein.  Shy In jedem Fall ist dann aber eine bessere Planung angesagt, sonst wird man arm. War halt ne spontane Geschichte.
West-Norwegen mit den Fjorden ist übrigens auch aus norwegischer Sicht Urlaubsgebiet eine andere Kategorie als das übrige Norwegen. Motorräder bleiben zwar von der elektronischen Überwachung mit Brücken- und Tunnelmaut verschont, dennoch erzählte mir ein Norweger, eine Woche im Westen letztes Jahr wäre ihn so teuer gekommen wie zwei Wochen Spanien.

Grüße, Olaf


PS: ein Tipp noch für die Gespanntreiber. Ich habe für die Tour den vorderen Kotflügel demontiert. Das senkt an heissen Tagen die Kühlwassertemperatur um 5-10°C.

[Dieser Beitrag wurde am 22.06.2018 - 10:29 von crazycow aktualisiert]

Erstellt am 22.06.2018 - 19:34 von Arno

Stimmt Olaf, Touren waren lange vorher geplant und wir waren zu zweit, bzw. zu viert.
Guckstduhier
http://flammersbaer.de/touren-reiseberichte/

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  Freundschaftsbesuch am Comer See von motobaer
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 12:17 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Keine Antworten

Erstellt am 02.12.2017 - 16:41 von motobaer

Wofür hast du die vielen Klamotten mitgebracht ? Frage an Max Speedy, meinem leibhaftigen Freund aus dem hohen und fernen Norden, als ich seinen kleiderschrankartigen Großkoffer entdecke. Er hatte dieses Teil vorher, am Tag seiner Ankunft von ganz unten nach ganz oben geschleppt.
Aber nicht nur das hatte mein Erstaunen hervorgerufen. Auch das Mitbringen der Komplettausrüstung für eine sechsmonatige Schwerstmotorradreise ließ mich in Verzückung geraten, machte mich allerdings ratlos.

Dabei hatten wir uns bei durchgängigen 28Grad Temperaturen für eine schlappe Woche zu unserem jährlichen Freundschaftstreffen in Valmadrera am Comer See eingefunden.
Auf dem von mir vorher ausbaldoverten Plan, der normalerweise für die Chinesentouristentruppe vorbereitet wird, standen Tagesausflüge mit unseren Zweirädern.

1.Freundschaftsausfahrt
Die erste fand am sonnigen Mittwoch statt. Max Speedy konnte Gottseidank sein komplettes Motorradoutfit anziehen während ich nur mit dünnem Jöppchen und Hartmütze loszockelte.

Mein Freund bewegte das schneeweisse Motorradl meiner Holden; selbstverständlich ein Vollautomat mit Vollschutzscheibe.
Ich war wie immer auf meiner Ollen, Baujahr 1992, unterwegs.

Ich fuhr dann mal vor. Dies war das eingespielte Ritual, das wir damals, während unserer Reichsstrassen 1-Reise eingeübt hatten.
Und genau wie damals glitt ich mit 60 Stundenkilometer voran, mein Freund folgte aufmerksam strassenmittig fahrend, mit 25 Km/h. Man kann sich gut vorstellen wie die flotten Italiener die meinem Freund auf der Hacke sassen fluchten weil sie nicht an den holländischen Belgier vorbei kamen.

Immer der Uferstrasse am Comer See entlang kamen wir nach Bellagio. Hafen und tourivolle Strassen wurden von uns erklommen, die Fünfsternepromiabsteige von aussen bewundert, Caffé getrunken und zurück gings. Unterwegs hatte ich gesehen das die Fattoria Anna in Oliveto rappelvoll war. Das konnte nur Leckeres bedeuten. Und tatsächlich hauten wir uns einen köstlichen Fischteller vom Feinsten in die Bäuche und liessen uns anschließend von unseren Nachbarn ob unserer langen Zweiradreise und Auffinden einer der besten Fattoria in der Gegend bewundern.

Lecco, Mandello, Varenna & Co.
Am darauf folgenden Donnerstag geht’s auf der anderen Uferseite über Lecco, Mandello del Lario nach Varenna. Hier finden wir eine Fußgängerzone die teilweise in den Uferfels gehauen wurde so das man bequem immer gradaus in die Uferaltstadt kommt wo viele Ufercafes zum Verweilen einladen. Tun wir auch indem wir unseren obligatorischen Caffé einnehmen und anschließend weiter düsen bis Colicio. Wunderschöne Landschaft. Wir sind ganz hin und weg. Auch über die total neu modernisierte Hafenanlage ohne Schiffe in Colicio.

Zurück bewundern wir die enggassige Altstadt von Mandello del Lario. Ein Muß das uns viel Vergnügen bereitete war der Besuch des Moto Guzzi Museums. Hier konnten wir unsere unmassgabeliche Meinung über die dollen Guzzis austauschen.

Golfen
Freitags wird grundsätzlich gegolft. So hatten wir es entschieden als wir eine Abschlagszeit im GC Lecco bestellen wollten. Hier eröffnete sich allerdings ein kleines Hindernis: Wir standen tagszuvor 100 Meter vor dem Clubhaus vor einer abgerissenen Brücke und mußten einen 14,234 Kilometerumweg fahren um zum Club zu gelangen. Dafür spielten wir aber dann auch die ersten Löcher super, was nicht verwundert ob der Tatsache das es sich hierbei um uralt Löcher handelt. Die zweiten Neun sind dafür um so heftiger, sprich überlang und nix für alte Säcke wie uns. Aber wir trösteten uns anschließend mit einem Menue bestehend aus frischen Nudeln mit einer hauseigenen Knofi-Sahne-Sauce.

Unsere obligatorisch durchgeführte Nachmittagsruhe die stets bis in die späten Abendstunden hinein ging, so daß wir anschließend gesund zur Nachtruhe schreiten konnten, brachte an diesem Tag etwas neues hervor. Max Speedy entdeckte mit dem Feldstecher eine sechs bis acht Kilometer entfernt liegende Seilbahn auf einem Berg.

straffreies Autobahnzockeln
Wir rollern gen Bergamo. Heute macht Max Speedy die Mototête. So kann ich entspannt hinter meinem Freund fahren und muß nicht warten sondern des öfteren schauen den Anschluß nicht zu verlieren.

Jetzt braust mein Freund nämlich ohne Motorradjacke und -hose, nur mit kurzärmeligen Hemd und kurzer Hose sowie Hartmütze bekleidet durch die schönen Ortschaften und vor Bergamo sogar auf die für unsere Zweiräder gesperrte Autobahn. Irgendwann in Bergamo kann ich ihn endlich etwas ausbremsen und wir parken in der Stadtmitte. Wenige Kilometerschen zu Fuß und schon klettern wir per Funicolare in die auf einem Berg liegende Altstadt von Bergamo. Hier besuchen wir den Dom. Ich bekomme einen Energiestoß ob diesen geheiligten Ort. Mein Freund findet die Kathedrale auch schön spürt aber keinen E-Stoß. Trocken meint er das man daran wohl glauben muß. Recht hat er.

Oldtimertreffen in Cernobbio
Zum Touristenprogramm gehört der Besuch der jährlich stattfindenden Oldtimerpräsentation, wenige Kilometer von Como in Cernobbio. Da wir uns an der italienischen Strassenfahrordnung gewöhnt hatten störte es uns nicht das wir uns an die sieben Kilometer lange Blechlawinenschlange vorbei schlängeln müssen um vor dem Kassenhäusschen sofort umzudrehen und nach Como zurück fahren. Wir waren beide über den Völkerauflauf dermassen erschrocken das wir schnell Reisaus nahmen.
Dafür versuchten wir zweimal vergeblich den Dom von Como zu besichtigen. Beim ersten Besuch mußten wir warten bis die Messe zuende war, was uns aber zu lang wurde und nach einer Stunde später wollten wir wieder rein; es wurde aber immer noch gemesset. Also blieb uns nur noch das Finden einer guten Pizzeria um unseren Frust abzuessen.

Funicolare, oh ho
Montag wartet nach einer fulminaten Schräglagenfahrt bergan das Funivia Piani d`Erna auf uns. Das ist die von Max Speedy sensationell entdeckte Seilbahn gegenüber unserem Stadtpalais in sieben Kilometer Entfernung. Wir seilen uns also rauf auf den Berg gucken die traumhaft schönen Aussichten, fühlen uns für ein paar Augenblicke wie Adler übers Nest (Lecco) und gondeln wieder abwärts um weitere Motoschräglagen zu produzieren.

Nachschlag
Den am Anfang unserer Reise mitgebrachten Anhänger, der für den Transport der Mopeds und Fahrräder sowie des Golfgepäcks genutzt worden war, lasse ich defekt auf dem Parkplatz vorm Stadtpalais zurück. Der wird bestimmt geklaut werden, so hoffen wir.
Aber diese Hoffnung stirbt bei unserem nächsten Besuch zwei Monate später. Der Hänger steht noch immer kaputt aber ansonsten unangetastet an dem von mir abgestellten Platz.

Heute ist er wieder in seinem Heimathafen und komplett saniert um auf den nächsten Umzug zu warten.


Erstellt am 03.12.2017 - 13:38 von Teufelchen

Sehr amüsant zu lesen Hanno !!

Wir sind auch schön öfter dort gewesen, aber fahren nur noch vorbei, da alle Straßen meisten einfach nur übervoll sind.

Heute mache ich nur einen großen Bogen um den Lago di Como, auch wenn er schön liegt.

Weiterhin schöne Fahrt.

Ach ja...ich spiele auch kein Golf, vielleicht liegt's daran.  Joint

Bike2
Thomas

Erstellt am 10.12.2017 - 12:08 von motobaer

Bonjour Thomas,
merci für deinen freundlichen Kommentar.
Das mit den vollgestopften Strassen kann ich aus Erfahrung nicht bestätigen. Man muß halt die örtlich geltende Fahrordnung anwenden. Demnach hat der Zweiradfahrer immer Vorfahrt.
Und ja du hast Recht: Golfen ist eine Passion
LGmL
Hanno

Thema geschlossen.

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  Mal anders mit dem Moped reisen von Teufelchen
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 11:47 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Keine Antworten

Erstellt am 03.12.2017 - 14:04 von Teufelchen

Hallo Invasion

Sicherlich geht es nicht jedem so, dass man sich ein Urlaubsziel aussucht und mit dem Moped dahin will und feststellt, dass die Anreise ziemlich weit ist und kostbare Urlaubstage kostet!? Abgesehen von platt gefahren Reifen und evtl kostspieligen Unterkünften.

Wir haben dieses Jahr etwas anderes ausprobiert und unser Ziel waren die Pyrenäen (Arreau), inkl Rundreise und Rückreise über die Ardeche und franz. Seealpen.

Über Rider's Projekt hatten wir das Moped (komplett gepackt, inkl. Sicherheitsausrüstung) bereits 10 Tage vorher nach Gerona bringen lassen.
Wir sind dann von Memmingen nach Gerona geflogen ( gut 1:10 h) und konnten das Moped im Hotel in Empfang nehmen.
Mitreisende sind direkt los, wir haben uns 1 Tag aklimatisiert und sind am nächsten Tag los.

Von Gerona bis Biaritz und im Bogen bis nach Areau in den Pyrenäen. Hier sind wir 1 Woche geblieben und haben von dort aus Tagestouren gemacht.

Danach ging es Tag für Tag in Etappen wieder zurück nach Oberbayern.

Es war eine tolle Erfahrung, wenn man so Urlaub genießen will. Für Kilometerfresser eher vielleicht weniger zu empfehlen, aber jeder so wie er/sie mag !!!

Es gibt auch noch weitere Anlauforte, die der Bernd anfährt. Hier für Interessierte seine Website zum nachlesen.

http://www.ridersprojekt.de/

Mein Fazit:

das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich den Service in Anspreuch genommen habe!!



Thomas


Erstellt am 04.12.2017 - 14:29 von Arno

Hallo Thomas,
interesanter Tip, sieht gut aus, allerdings sind wir in 2018 in Canada, vielleicht in 2019. Mal schauen.  Danke
Spock

Erstellt am 04.12.2017 - 15:47 von VolkerR

@Arno
Canada, hört sich klasse an.
mit der GTS oder Mietbike ?!
Gruß
Volker

[Dieser Beitrag wurde am 04.12.2017 - 15:50 von VolkerR aktualisiert]

Erstellt am 04.12.2017 - 16:36 von MartinH

Also Geld gespart? Wenn Du alles rein rechnest war es wohl finanziell kein Gewinn. Reifen kann man kaufen, auch unterwegs aufziehen lassen. Tankstellen verkaufen Kraftstoff, oft auch nachts. Wenn Du von einer Yamaha RD 350 gesprochen hättest, ok. Da machen lange Anreisen sicher nur bedingt Freude (Autoreisezug). Aber wenn die GTS eines sehr gut kann: Touren von zu hause an. Dann fängt der Urlaub auch schon an der eigenen Haustüre an und nicht erst nach einer gewissen Anreise ohne bike.
Gruß vom Martin H.

Erstellt am 05.12.2017 - 11:35 von Spitzmaus

Sind mit Wohnmobil in Canada Volker....
Hm

Jow gehen auch mit  Shy
Verdacht

Erstellt am 05.12.2017 - 16:38 von VolkerR

@Spitzmaus
Dann schon mal einen spitzen Urlaub in Canada, mit Frauen und ohne GTSen 😀

Erstellt am 05.12.2017 - 23:55 von Teufelchen

Hey Martin,

wer hat was von Geld gespart geschrieben???

Lass doch bitte deine nutzlosen Kommentare, die eh niemanden interessieren !!

Oder lies die Posts richtig..vielleicht wird es dann was ...

In diesem Sinne...Mach Urlaub wie du/sie es magst!!

Bike2
Thomas

Allen anderen wünsche ich eine tolle Zeit, egal was auch immer Ihr euch vornehmt !!!

Der Weg ist das Ziel und die Planung ist der Anfang !!!

[Dieser Beitrag wurde am 05.12.2017 - 23:58 von Teufelchen aktualisiert]

Erstellt am 09.12.2017 - 12:30 von Pastafreak

Ich finde das ein interessantes Angebot.


Lebenszeit ist das Wertvollste was wir haben.

Die nicht im Stau oder auf langweiliger Autobahn zu verplempern ist doch eine Überlegung wert!
Pizza
L.G.

Erstellt am 09.12.2017 - 13:20 von Ripley

Es gibt aber noch Motoradfahrer die
begeistert jede frei Minute mit dem Bike unterwegs sind.

Neben jeder Autobahn führt auch eine Landstrasse zum Ziel.

"Biker mit Herz und Seele wo seit Ihr?"

Thema geschlossen.

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  Motorradhotels von Teufelchen
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 11:36 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Antworten (1)

Erstellt am 05.09.2016 - 07:05 von Teufelchen

Hallo  Invasion

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub und wer Hotels sucht, wird hier vielleicht auch fündig.

Gut dabei ist die Kartenübersicht über Google-Maps.
So läßt sich die Region eingrenzen.

Von Bikern für Biker....

Viel Spaß

https://www.google.com/maps/d/viewer?mi … UuliVNLNL8

Bike2

Thomas, der jetzt nur noch KTM 1290 Super Adventure fährt  Wiegeil

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  Wallonie-Luxembourg-Elsass-Schwarzwald-Allgäu von motobaer
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 11:33 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Antworten (1)

Erstellt am 01.03.2016 - 15:58 von motobaer

Hastière-Dinant-Luxembourg-Thionville-Metz-Strasbourg-Offenburg-Villingen/Schwenningen-Friedrichshafen-Lindau-Lindenberg-Oberreute-Kempten-Memmingen-Ulm-Tauberbischofsheim-Wertheim-Heidelberg-Ludwigshafen-Kaiserslautern-Trier-Luxembourg-Neffe-Hastière
gesamt 1.468 Kilometer

Es war mal wieder im Mai, arschkalt und total verregnet, und zwar so das der Comte in seinem Schloß von Waulsort beschloß seine Rindviecher nicht aus dem Stall zu lassen.
Ich aber wollte endlich mal wieder richtig schön motorradfahren und beschloß einen Freund im Allgäu zu besuchen.
Hin sollte es auf direktem Weg gehen und so donnerte ich mit Genuß die belgische Europaautobahn gen Luxembourg. Die Flagge am Fürstenpalast des luxemburgischen Landesoberhauptes war gehisst, ergo war der Adelige mal nicht verreist. Beschäftigt war er aber doch da er nicht mit mir moppeten wollte. Seine Lakaien liessen mich jedenfalls nicht vor um ihm ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Mußte eben alleine weiterfahren und machte Station im französischen Metz. Hier spürt man überall noch einen deutschen Hauch den die voisins allemands während ihrer Stadtbeherrschung von 1871 bis 1945 hinterlassen haben.
Für insgesamt 7,80 Euro gelangte ich über die péages nach Strasbourg, wo ich mich aber nicht lange aufhielt. Mir gehen z.Zt. einfach die Politiker jeglichen Couleurs auf den Sack. Sie machen völlig sinnlose Gesetze, die sie sodann selber brechen und dafür noch nicht mal zur Verantwortung gezogen werden. Und da man diese Spezies überall an schönen Plätzen in der Stadt trifft, meide ich ebendiese.
Dafür freute ich mich sehr über meinen nächsten Halt, die Stadt Offenburg.
Marktplatz und Fischmarkt laden mit ihren wunderschönen Bauten zum Staunen und Verweilen ein.
Danach ging es Querbeet vers Villingen-Schwennigen durch den Schwarzwald; vorschriftsmäßig; hatte ich doch eine Zivilstreife im Gefolge. Ließ mich aber durch nichts provozieren und zog seelenruhig meines Weges. Nach gefühlten 50 Observierungskilometer liessen sie von mir ab und ich konnte endlich mal ein paar tausend Touren mehr aufdrehen.
In der höchst gelegenen Obergemeinde Deutschlands angekommen, hatte ich Angst von Blitz und Hagel getroffen zu werden und beschloß wieder auf der grauen Autobahn Kilometer zu machen und mich über die verbissenen Deutschen zu ärgern.
Bei einer Pinkelpause wollte ein hübsches Mädel in Begleitung von zwei weiteren Süssen auch ihr Blässchen leeren. Dieses Unterfangen gestaltete sich aber recht schwierig weil weit und breit innerhalb des mit Maschendrahtzaun abgeteilten Parkplatzes kein Strauch zur Sichtblendung vorhanden war. Also winkelte ich den Hübschen zu und schwang mich auf meine EFI um den Pinkelplatz freizugeben.
Am Bodensee angekommen öffnete Monsieur Petrus seine Schleusen, und so wurde nichts aus der Panoramafahrt entlang der wunderschönen Großbadewanne und Rheindurchfliesserlasser.
Aus Friedrichshafen ergoss sich ein nicht enden wollende Blechlawine im Schritttempo. Die Armen, dachte ich, bevor es mich selber vor und nach Lindau erwischte. In Belgien hätte ich nun kein Problem, mich legal an der Autoschlange vorbeizuschlängeln; aber wie ist das in Deutschland? Verboten!
Die B12 und kleine Nebenstrassen führten mich über Lindenberg auf die Alpenhochstrasse B 308 nach Obereggen.
Pudelnass bei meinem Freund angekommen, war ich froh das er mich mitten im Wonnemonat Mai in seiner gut durchheizten Bleibe mit einem kühlen Weißbier empfing.

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  Einmal rund um Irland von Arno
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 11:31 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Keine Antworten

Erstellt am 19.05.2014 - 16:53 von Arno
der Link zum Reisebericht ist hier Reisebericht Irland

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  Reichsstrasse 1 von motobaer
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 11:21 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Antworten (1)

Erstellt am 13.08.2015 - 18:38 von Motobaer

Ein Traum wird wahr Un rêve qui devient réalité
Mit dem Motorrad von Hastière nach Aachen und weiter bis Kaliningrad

Avec la moto de Hastière à Aachen et à Kaliningrad

Stationen:

Hastière-Dinant-Ciney-Havelange-Liège-Aachen-Jülich-Neuss-Düsseldorf-Mühlheim a.d.Ruhr-Essen-Bochum-Dortmund-Unna-Werl-Soest-Erwitte-Geseke-Salzkotten-Paderborn-Bad Lippspringe-Blomberg-Aerzen-Hameln-Coppenbrügge-Hildesheim-Vechelde-Braunschweig-Helmstedt-Magdeburg-Burg-Genthin-Brandenburg-GroßKreutz-Werder-Potsdam-Berlin-Herzfelde-Müncheberg-Küstrin-GorzówWLKP.-Strzelce Krajenskie-Dobiegniew-Czlopa-Walcz-Jastrowie-Czluchow-Chojnice-Czersk-CzarnaWoda-StarogardGD.-Tczew-PruszczGD-Gdansk-Tczew-Malbork-Elblag-Braniewo-Gronowo

und zurück mit einem Abstecher nach Wolfsburg-Gifhorn-Hannover und ab Hildesheim die B1 entlang nach Hastière.
Gesamtkilometer 2.921.

Es gab im Jahre des Herrn einen zweigeteilten Mai: zuerst war es sonnig, warm und sogar heiß, dann kam der große nasse kalte Regen.
Ich machte mich jedenfalls im sonnigen Süden, der bekanntlich hinter Liège (Lüttich) anfängt, genauer gesagt an der französisch-belgischen Grenze, auf um meinen Traum zu e-r-f-a-h-r-e-n.

So grüßte ich das Chateau von Freyr in dem das erste Mal in Belgien Kaffee getrunken wurde, so sagt man. In der vom selben Gartenbauarchitekten, der Versailles geplant hat, gelegenen Schloßanlage, befinden sich Uraltorangen-bäume. Dann folgte Dinant, das belgische Königswinter. Adolphe Sax erfand hier das Saxophon. Zuvor hatten einige Gastarbeiter im Mittelalter die heute unter den Namen Aachener Printen bekannte Honigkuchen ins Rheinland entführt. Ein paar Kilometerchen weiter befindet sich Ciney, als unrühmlicher Ort im Umgang mit den Kuhviechern bekannt. Der Route folgend ging es über dem mittelalterlichen Modave nach Liège (Lüttich (deutsch), Luik (holländisch)) der Partnerstadt von Aachen und Köln.

Dann tat ich meiner flotten Johanna den Gefallen und donnerte über die Autobahn bis Aix-la-Chapelle (Aachen). Dort beginnt an der holländischen Grenze, genauer gesagt auf der Vaalser Strasse die Reichsstrasse 1.

Ich hatte kein Fernsehteam, keine Heimatvertriebenen und auch keine sonstigen Zuschauer die meinen Start entlang der Reichsstrasse 1 verfolgten oder gar dokumentierten.

So zockelte ich die Städte Jülich, in der sich Kernforschungsanlage und FH-Campus befindet, und Neuss ab und machte meine übliche Pause in Düsseldorf. Hier ging ich meinen Geschäften nach, machte meine Besuche und legte mich zur Ruhe. 211 Tageskilometer

Der zweite Tag begann mit dem mir völlig abgegangenen Stadtgetöse von S- und U-Bahn, Bussen und Strassenbahnenlärm. Die Sonne schien und ich war glücklich mit meiner flotten Johanna über das Mörsenbroicher Ei zum Breitscheider Kreuz zu gelangen. Hier folgte ich der B1 und es wurden alte Erinnerungen wach. Vor 25 Jahren war dies mein täglicher Weg zur Arbeit; und auf der Strecke befinden sich noch immer viele bekannte Orte wie Caravanhändler, Gaststätten und Siedlungen.

Dann ging`s über die B40 nach Dortmund. Hatte von Stadtgetöse noch die Nase voll von der letzten Nacht und entfloh schnellstmöglich mit 50 Sachen über die B1 nach Erwitte.

Hier, über Landschaft tuckernd, stellte ich fest wie schön diese Gegend ist: Herz geöffnet und das Gemüt galoppiert über die wunderschöne Idylle, ich passierte Geseke, Salzkotten, Paderborn und Schlangen.

Mein 1. Halt war Blomberg. Ich setzte mich auf die Terrasse eines Restaurants und war verwundert das dieses nach Hinweis eines Passanten erst abends seine Pforten öffnete. Also ging ich ein paar Schritte weiter und sah ein süßes Mädchen das fortwährend Eis an vorübergehende verkaufte. Ich war so gerührt und kaufte dem süßen Ding auch ein Eis ab.Als ich aufbrach schaute das Mädel mir ganz sehnsuchtsvoll nach (jedenfalls hab ich das so empfunden). Hätte auch bleiben können, denn die schnuckelige Altstadt und das in altdeutscher Beschriftung bemalte Fachwerkrathaus lädt zum Verweilen ein. Ebenso meine nächsten Stationen: Hameln und Coppenbrügge.

In Hildesheim war dann Schluß für diesen Tag: Auch hier wollte die Altstadt und der 1000jährige Rosenstock mit dem dazu gehörenden Dom besucht werden.
281 Tageskilometer

Morgens, 8.20 Uhr Aufbruch zur weiteren Reichsstrasseneinsverfolgung.
An der ersten Ampel rappelte es ganz ordentlich und ein röhrendes Geräusch von meinem blechbüchsenfahrenden Nachbarn ließ mich ihn bedauern. Der Motor hält das bestimmt nicht mehr lange aus. 2. Ampel: mein Nachbar war weg das Geräusch aber immer noch da. Oh Wunder, es war garnicht mein Geräuschsnachbar sondern meine flotte Johanna die mir in den Ohren lag. Aber dann, nachdem ich geguckt hatte und natürlich nichts feststellen konnte, läßt das Geräusch nach und ist auch schon fast weg. War wohl nix oder doch der Nachbar oder so. In Schelerten durfte ich meine Reichstrasse nicht mehr fahren, da sie hier ein neues Kleidchen bekommt; nun gut, ich fuhr eben eine Umleitung bis Vechelde um dann weiter nach Braunschweig zu kommen. Hier rappelte die Kiste aber wieder ganz ordentlich und ich wurde ein wenig nervös. Ich parkte vor dem Hotel und schaute mal genauer hin: beim dritten Blick fiel mir auf das sich zwei Schrauben von der inneren Auspuffschelle gelöst hatten und nun irgendwo vor Hildesheim die Strasse säumten. Na ja, erst mal sich einquatieren und dann schaun wir mal. Wieder war`s ein nettes Mädel,diesmal von der Reception, die selber Moto fährt und mir mit gutem Rat zur Seite stand. Also auf zum Riders Point in Braunschweigs Daimler Strasse. Der Chef persönlich schaute sich die Bescherung nicht lange an, zauberte ein paar passende Schrauben herbei und montierte diese als ob es sich um seine eigene Maschine handelte. Mit Lächeln und Scherzchen. Als ich um die Rechnung bat, meinte er ich solle es gut sein lassen. Sowas findeste heutzutage selten bis überhaupt nicht mehr.
65 Tageskilometer

Meine Traumroute war bisher ohne Vorkommnisse von mir abgespult worden. Die größtenteils als B1 ausgeschilderte Strecke ist oft als moderne Durchgangsstrasse gebaut, die häufig die Ortschaften umfährt. Wunderschöne Waldlandschaften um Hameln wechseln sich ab mit weite Ackerlandschaften vor Braunschweig.
Den einstmals bedeutenden Handels- und Wrtschaftsweg kann man noch gut erkennen. Mit viel Fantasie hört man hie und da noch das Gerumple von Pferdefuhrwerke.

Dann ist es soweit: Mein dänischer Freund schleicht mit seiner BMW R90S um die Ecke. Am liebsten würde er nun mit seinem Motorrad an der Rezeption vorbei direkt ins Zimmer fahren. Geht aber nicht und so nahmen wir unseren Begrüßungstrunk auf der Terrasse.
Wir schreiben den 26. Mai. Warm, sehr warm ist der Tag und nach einer kurzen Einkaufstour zogen wir unsere Motorradpampers aus. Wir wandelten auf alten Pfaden durch Braunschweig. Leider hat sich sehr viel geändert, sodaß ich kaum noch etwas wiedererkannte. Die wunderschöne braunschweigische Schloßfassade ist erst vor ein paar Jahren errichtet worden damit man dahinter die in allen Städten und Dörfern anzutreffenden Filialistenläden unterbringen konnte. Dem nicht genug: An dominanter Eingangsstelle zum Magniviertel hat man ein Hundertwasserkopiehaus platziert; paßt wie die Faust aufs Auge. Dabei hat die Stadt einiges zu bieten. Z.B. das wunderschöne Magniviertel mit seinen historischen Patrizierhäuser. Hier zogen wir nun durch, besuchten einen uralten dänischen Laden mit immer noch demselben dänischen Besitzer und schwelgten gemeinsam in Erinnerungen an alte und bestehende Freundschaften.

Am anderen Morgen. Gemeinsam wollten wir nun die Reichsstrasse beackern. Mit zügiger Fahrt passierten wir die hügelige Landschaft um Helmstedt und kamen nach einigen Kilometern in den Genuß der beeindruckenden Stadtansicht von Magdeburg. In Burg setzten wir uns in ein Strassencafé um von sehr lauten Harleys defiliert zu werden. Dann ging`s weiter nach Gethin. Es folgte eine zwölfundneunzig kilometerlange schnurgeradeaus Strecke, die erst kurz vor Brandenburg endete. Und die Leute hier lieben und leben das Leben; auf dem Plauer See konnten wir garnicht mehr nachkommen mit unserer Hausbootzählerei.
Auch in Werder umfuhren wir unzählige Wasseraktivisten um dann ins beeindruckende Potsdam einzulaufen. Die Anfahrt in das letzte Domizil des alten Preussenkönigs, das Schloß Sanssouci, haute uns mit seiner Größe fast aus dem Sattel. Wir schauten uns das Schloß und die Orangerie an, liefen ein bischen durch die Gärten und vorbei an der alten Mühle ging es zurück zu unseren Pferdchen.
Wir liessen die Menschenmassen hinter uns und düsten weiter bis Berlin.
236 Tageskilometer.

Pingstmontag in Berlin
Morgens liefen wir durch das noch schlafende Berlin und erreichten durch das Technische Universitätsviertel, der Strasse 17. Juni und dem Brandenburger Tor das weltberühmte Café Einstein, Unter den Linden. Hier schlürften wir unser Wasser gasös und beäugten die vorbeilaufenden Menschenmassen. Wir verkniffen uns nicht entsprechende Komentare loszuwerden und hatten somit einen Heidenspaß.
Es folgte ein Museumsbesuch im Haus der deutschen Geschichte. Die Sonderausstellung zum Thema Alten Fritz hat uns besonders gefallen.
Da wir noch immer nicht die Nase von Kunst und Geschichte voll hatten, besuchten wir das Schloß Charlottenburg. Hier war einst der erste, viel kleinere Wohnsitz von........na, dreimal darf man raten: dem Alten Fritz. Er wohnte hier mit seiner Angebeteten und war mit den paarhundert Quadratmeter Wohnfläche nicht zufrieden, sodaß er eben nach Potsdam ins Schloß Sanssouci umzog. Auch die paar lumpigen QM wurden später durch das Neue Palais erweitert. Um vom Schloß Sanssouci ins Palais zu kommen benötigte er immer ein Pferd.
Die Haus und Hofbrauerei von Schloß Charlottenburg, Brauerei Lemke ist nach wie vor vis a vis beheimatet und wir kosteten einige Krüge von dem leckeren Naß.

29igster Mai, 9.05 Uhr ging`s auffi und durch die Stadt um die Reichstrasse 1 zu suchen. Nachdem wir diese gefunden hatten ging es über schöne Landschaften schnurstracks nach Küstrin.
Durch zumeist bewaldete Gegenden gelangten wir nach Gorzów Wlkp. (Landsberg). In Dobiegniew (Waldenberg) bestaunten wir einen See, der nur ein paar kleine Boote trägt.
Um 15 Uhr erreichten wir unser Tagesziel Walcz (Deutsch Krone). Wir fragten eine junge Frau nach dem Weg zum Hotel. Leider spricht sie nur polnisch, was uns in Polen sehr oft (zu99%)passierte. Aber die junge Dame ist clever: Auf eine Stück Papier zeigte sie mit zwei Strichen den Weg auf. Wir fuhren nach diesen scheinbar vagen Angaben und standen wenig später tatsächlich vor dem Hotel.
So einfach geht das mit der Kommunikation.
Bei unserem Stadtrundgang entdeckten wir viele Gebäude und angelegte Wege, die von einer deutschen Vergangenheit zeugen.
268 Tageskilometer

Am vorletzten Tag des saukalten Wonnemonats Mai ratterten wir über etliche Kilometer Holperstrecke, hie und da abgelöst durch gut asphaltierte Strassen und dann stümperhaft geflickte Mittelalterwege. Zudem wurde es sehr schattig sodass wir uns zwiebelmäßig immer mehr Pelle überstreiften.
Wir umrundeten Chojnice auf einem Autobahnteilstück und verließen hinter Starogard Gdanski die R1 um in Richtung Gdansk (Danzig) zu fahren. Dort machten wir im Zentrum Quatier, stellten unsere Pferdchen in einen geschlossenen Stall und wandelten durch die wunderschöne Altstadt.
228 Tageskilometer

Am nächsten Tag wurde nicht Motorrad gefahren.
Stattdessen liefen wir am berühmten Denkmal des Aufstandes der Werftarbeiter vorbei. Hier hat der Kommerz Oberhand gewonnen. Man erkennt dieses an den überdimensionalen Neubauvorhaben die scheinbar ohne jeglichen Respekt vor der Geschichte dieses Ortes durchgezogen werden.
Wir liefen weiter durch das Werftgelände und waren froh zu zweit zu sein und tagsüber dieses nicht wirklich vertrauenserweckende Viertel zu durchqueren. Wir liefen am Stadion von Danzig vorbei. Hier wurde kräftig investiert um sich den Europäern zu zeigen. Alles wohlgefällig und nett arrangiert. Dann suchten wir zunächst vergeblich den Hafen oder Vorhafen. Die Sucherei lag daran das die Polen offensichtlich von Ausschilderung und Wegweisern noch nie etwas gehört haben. Ausnahmen bilden nur die von Touris oder Fußballfans frequentierten Orte.
Nach gut fünf Kilometer Marschweg landeten wir dann doch im Hafen. Jedenfalls dachten wir dieses. Wir beobachteten eine Fähre die -aussehend wie ein Seelenverkäufer- von einem zum anderen Ufer schipperte.
Auf dem Rückweg wurden wir vom Regen überrascht. Mit der Linie 14 entschlossen wir uns per Tram ins Centrum zurückzukehren. Der Tramfahrer verlangte 8,80 PLN und ich gab ihm einen 10PLN-Schein. Darauf konnte er nicht wechseln. Also wurden wir zu Schwarzfahrer vor dem Herrn.
Nachdem wir uns ein bischen erholt hatten trippelten wir über Nichttouripfade durch Danzig.
Wir stellten fest das die Polen nicht lächeln können, die Strassen sich teilweise
in katastrophalem Zustand befinden, die Verkehrsregeln nur für Ausländer gelten und wir nicht zwingend mehr nach Polen kommen müssen um das Elend zu bewundern. Die Nase richtig gestrichen voll hatten wir im Schifffahrtsmuseum von Danzig. Wir wurden eine halbe Stunde vor Ende der Öffnungszeit in barschen polnischen Tönen des Platzes verwiesen.

Am 1. Juni war es soweit. Wir erreichten unser Ziel am russischen Grenzübergang Gronowo.
Dabei hatte es morgens nicht danach ausgesehen. Es regnete und wir hatten beide keine Lust über die dollen Strassen uns bespritzte und versaute Visiere von den vorausdonnerden Polenkäfigen zu holen.
Im Hotel grüßten wir morgens auf dem Weg zum Frühstück drei hübsche junge Polinen. Gegengruß: Fehlanzeige. Wenig später sahen wir eine der Süssen sich von einem älteren Farbigen mit einem dicken Kuß verabschieden. Siehst du,geht doch mit den Polenmädels, sagte ich zu meinem Freund. Der meinte, das, wären wir rasiert gewesen, wir auch einen Gegengruß von den netten Polinen erhalten hätten. Tja.
Dann das noch: Es hatte aufgehört zu regnen und wir machten uns auf den Weg zu unserer Zielerreichung.Mangels Beschilderung fanden wir die angepeilte Autobahnauffahrt nicht. Bei Nachfragen stellte sich das Problem das man uns nach "WhWotszch", was auf gut polnisch "Lodcz" heißt, schicken wollte. Wir verstanden aber dieses seltsam ausgesprochen L mit Querbalken nicht. Nach langem Rumgefahre waren wir wieder auf der National 91, der wir 51 Kilometer lang folgten um dann nach links auf die CR 22 / R1 in Richtung Malborg (Marienburg) zu befahren.
Wir düsten weiter nach Elblag (Elbing) und wollten nun unbedingt unsere Ziel erreichen. Wir passierten Fromborg (Frauenburg) und erreichten hinter Gronowo die polnisch-russische Grenze.
Mangels Visum endete hier unsere Reichsstrasse 1. Ein russischer Soldat eilte auf uns zu, salutierte und meinte "Nix Foto, nix Foto", machte auf dem Absatz kehrt und wir lachten uns ins Fäustschen, da wir bereits alle Fotos gemacht hatten. Auf der Rückfahrt nach Danzig gab es ordentlich Nass von oben. Hinter Elblag bogen wir rechts ab auf die National 7 und die Gegend wurde wesentlich reizvoller als zuvor auf dem Hinweg.
268 Tageskilometer

Zweiter Tag im Juni. Um 8.30 Uhr verließen wir die Garage. Es regnete wieder und wir fanden die verdammte Autobahn mangels Beschilderung nicht. Wir frugen nach dem Weg. Immer wieder dieselbe Reaktion: Keiner weiß von Nichts, kein Lächeln, keine Höflichkeit. Es ist so als lebten die Menschen immer noch unter der Kommuknute.
Dann - oh Wunder - vor uns liegt die Autobahn. Schnell spulten wir die 40 Kilometer für 4,90 PLN ab und erreichten in Swarozyn die R1.
Bei heftigem Regen passierten wir Starogard, Czarna Woda, Choijnice. Pudelnass in Walcz angekommen, wollten wir hier wieder Etappe machen. Aber wir entschlossen uns zur Weiterfahrt bis Gorzow-Wlkp.
Letztendlich fuhren wir dann doch durch bis zur deutschen Grenze in Küstrin.
Passend zu dem schlechten Wetter ging mir bei den Strassenverhältnissen und -zuständen folgendes durch den Kopf: Polen wird mit der Gießkanne aus den europäischen Subventionstöpfen bedient. Diese Riesensummen fließen aber nur bei einigen Polen in den dafür vorgesehenen Strassenbau. Andere haben sich die Taschen gefüllt indem sie schwarze Teerfarben kauften und damit die Strassen pinselten.
398 Tageskilometer

Sonntag. Beim Ausgeben der letzten PLN an der Tanke fiel ich samt flotter Johanna um und zerrte mir dabei meinen linken Oberschenkel. Aua. Wir kamen wieder nach Deutschland zurück und ich empfand es als Wohltat. Die Strassen sind glatt wie ein Kinderpopo und die herrliche Landschaft flog nur so vorbei. Über die R1 erreichten wir die nach und um Berlin führende Autobahn und gelangten über diese nach Potsdam. In der wunderschönen Stadt fuhr ich bei knallrot über die Ampel und hätte bald Bekanntschaft mit einer Busfront gemacht. Na ja, war eben nicht unbedingt mein Tag. Dafür war die Wanderung durch die Schloßhofanlage von Sanssouci, Charlottenhof und Neuem Palais sehr interessant. Abends war typisch deutsche Küche beim Italiener angesagt: Antipaste und anschließend köstliches Lamm.
152 Tageskilometer

Montag, morgens um 9.oo Uhr. Wir verliessen das wunderschöne Potsdam und fahren wieder über die R1 nach Gethin. Dort verliessen wir die Reichsstrasse um nach Stendal und von dort nach Wolfsburg zu gelangen. In Gifhorn endete die Tagestour am Seehotel am Tankumsee.
Dies war auch unsere letzte gemeinsame Etappe. Von hier aus reitet mein dänischer Freund gen Norden und ich wieder gen Westen.
212 Tageskilometer.

Wie die Zeit vergeht: Dienstag, um 9.15 Uhr Ortszeit kam es zu unserer großen Verabschiedungs-zermonie: Hey mein Freund, war schön mit Dir die Tour zu fahren !

Ich düste also nun alleine weiter und schaute anfangs oft in den Rückspiegel um das gewohnte Bild der Motorradscheinwerfer meines Freundes zu erkennen. Automatisch verringerte ich meine Geschwindigkeit um ihn heranfahren zu lassen. Er kam aber nicht. Ich realisierte nur allmählich das ich nun alleine weiterfahren sollte. Na dann wollte ich mal eine Sause auf der Autobahn veranstalten und legte von Hannover bis Hildesheim ein flottes Tänzschen ein. Dort ging`s wieder auf die B1 und über Salzkotten nach Dortmuind. Ich rummelte weiter über die B40 nach Düsseldorf, erledigte dort wieder meine Angelegenheiten und jagte die flotte Johanna über die A 46 nach Aachen. Dort angekommen ging es weiter nach Liège, Namur und um 16 Uhr schloß ich mein verdutztes Weib in in die Arme.
602 Tageskilometer


Erstellt am 13.08.2015 - 21:00 von Arno

Toller Bericht, da bekommt man direkt Sehnsucht.
Weiter so!

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  Von West nach Ost.........Belgien von motobaer
Geschrieben von: Sysiphus1 - 14.11.2023, 11:18 - Forum: Archiv 2006-2023 (nur Lesen) - Antworten (1)

Erstellt am 09.04.2015 - 19:06 von motobaer

Belgique de quest á est
Schöne Aussichten

Belgien von der Westgrenze zur Ostgrenze und zurück
Gesamtkilometer: 256
Reiseroute
Los geht es in Waulsort über die N 96
Früher, so um 800, zog Charlesallemagne (Karl der Große) hier seine Kreise und reiste in sein Frankenland. Leider kann man heute nichts mehr in Erfahrung bringen, weil von Waulsorts ehemals bedeutender Abtei aus dem 11. Jh. nur noch das Schloss, ein ehemaliger Klosterpalast, steht. Hier residiert der Comte de Waulsort, was auf gut deutsch Graf von Waulsort bedeutet. Der spielt entweder Golf oder züchtet seltene braune Rinder; wenn er denn nun nicht sein Haus hüten will.
Später wurde die Hauptstrasse von Napoleon und den Seinen beritten. Hiervon zeugen die Napolianischen Meilensteine die alle naselang am Wegesrand stehen. Allemannen sind 1914-18 zuerst hin- und dann zurück gekommen; und dieses wohl nicht zu Pferde sondern vielmehr auf Stahlrössern. Das Spiel wiederholte sich sodann nochmals 1939-45. Zu diesem Zeitpunkt galt es in der belgischen High-Society als cool eine Sommerresidenz im Ort zu haben oder mindestens dort im Sommer in eins der 34 Hotels zu gastieren. Ein königlicher Yachthafen zeugt noch heute von diesen Zeiten. Waulsort wurde damals „belgisches Nizza“ genannt.
Eine der letzten handgetriebenen Fähren ist heute noch in Betrieb und diente früher der Nachbargemeinde zum Übersetzen über die Meuse ( Maas) um anschließend mit dem Zug nach Dinant zur Arbeit zu fahren.
Gleich hinter Waulsort, dort wo sich das Tal verschmälert, tauchen am anderen Ufer schöne graue Felsen in bizarren Formen auf, die steil in den Fluss abfallen (Felsen von Freyr). Hier kann man jedes Jahr Kletterer beobachten, die auch mal vom Felsen in die Meuse fallen.
>N 96 Freyr
Wenige Kilometer hinter Waulsort weht ein Hauch von Versailles. Ein Chateau ( Schloß ) im Renaissance Stil, das zum Herzogswohnsitz vergrößert wurde und früher königliche Gäste beherbergte. Das Innere des Schlosses ist raffiniert und kosmopolitisch. Gemäß einer historischen Urkunde aus dem Jahre 1675 soll dort die erste Tasse Kaffee ( mit Alkohol ?)in Belgien getrunken worden sein! Ob die feine Gesellschaft danach besoffen war, ist nicht übermittelt.
Freyr verfügt über riesige, wunderschöne klassische Gärten in verschiedenen Stilrichtungen, wobei das Besondere ohne Zweifel seine dreihundertfünfzig Jahre alten Orangenbäume sind, die zu den ältesten des Landes gehören.
Die werden im Winter in und im Frühjahr aus der Orangerie gebracht. Die Gärten bieten unter anderem das Vergnügen, sich in den 6 km des Labyrinthes zu verirren oder am Fuße des charmanten Trianons vor sich hin zu träumen. Der Architekt der Gärten von Versailles hatte hier sein Späßchen und konnte seine Pläne für sein großes Werk im großen Garten von Versailles hier zunächst ausprobieren.
Am Ende des Parks steht ein kleines Lustschlößschen ( Pavillion ). Die Besonderheit: Unter dem Gebäude laufen Eisenbahnschienen so daß man früher als die Dampfloks noch umher fuhren, deren Dampf abbekam.
>N 96 Dinant
ist eine Gemeinde in der Provinz Namur. Direkt an der Meuse gelegen erfreut sich das Städtchen großer Beliebtheit in ganz Belgien. Es hat auch einen Spitznamen: belgisches Königswinter. Die Zitadelle überragt alles. Im Gegensatz zu Givet im 20 Kilometer entfernten französischen Department Champagne-Ardennes gibt es hier jedoch keine Elitesoldatenausbildung. So bleibt es bei den lästigen Touries die überall rumlatschen. Im Sommer kann man mit einem Kanu den ganzen Tag die Lesse runterfahren. Macht Irrespaß da man garantiert naß wird. Unterhalb der Zitadelle gibt sich die Cathedrale von Dinant die Ehre.
Dinant ist der Geburtsort von Adolphe Sax, dem Erfinder des Saxophons. Alljährlich findet eine Jazzwoche statt in der sich die Creme de la Creme des Jazzes die Türklinke des Casinos in die Hand geben.
Dinant wurde 1466 von Karl dem Kühnen zerstört. Daraufhin verließen viele batteurs (Kupfermeister) die Stadt in Richtung Aix la Chapelle (Aachen), wo sie ein blühendes Gewerbe aufbauten und sich in einer Zunft organisierten.
Sie brachten auch eine Leckerei mit: die Printen. Heute kann man die Printen-Urform in Dinant erwerben und genießen.
Zu Anfang des Ersten Weltkrieges, am 23. August 1914, wurden 674 Einwohner der Stadt von Soldaten der kaiserlichen Armee wegen angeblicher Freischärlerei getötet. Ein monumentales Denkmal in der Innenstadt erinnert heute an das Schicksal dieser Menschen. Die Brücke über la Meuse heißt Pont du Charles de Gaulle, weil derselbe als junger Soldat hier verletzt wurde.
Auch im Dritten Reich bekam Dinant sein Fett weg. Dreihundert Einwohner, die sich in einer Tropfsteinhöhle versteckt hatten, wurden entdeckt und „bestraft“. Heute kann man in“ Montfat“ Stalagtitten und Stallagmitten bewundern. Das Ortsende von Dinant wird durch einen Rocher Bayard
signalisiert. Das ist eine schmale Felsspalte, die angeblich von einem Sagenritter mit seinem Schwert gehauen wurde.
Das Leffe Blond als auch das Leffe Brune schmeckt hervorragend. Selbstredend handelt es sich bei diesen beiden Getränken um ein leckers belgisches Bier.
>N 936 Achene
>N 930 Ciney besteht aus den Ortsteilen Cinay, Achêne, Braibant, Chevetogne, Conneux, Leignon, Pessoux, Serinchamps und Sovet; will heißen, viele Namen und wenige Einwohner im dicht besiedelsten Land Europas.
Die lokale Brauerei mit den Sorten Ciney Blonde, Ciney Brune und Ciney Special sind nur ein kleines Beispiel der belgischen Bierbrauereikunst. Es gibt fünfhundert verschiedene Biersorten in ganz Belgien. Aber nix ist`s mit der Sauferei. Es wird weiter gemotert und zwar nach >Hamois > Jeneffe, Verlée > N 983 Fontenoi > Borsu > Bois, Clavier
Man rollert einfach durch eine schöne Landschaft, die spannend und aufregend ist. Alles geht gemütlich seinen Gang, denn man ist im Süden.
Alle Orte sind im landestypischen, wallonischen Stil gebaut und man wundert sich immer wieder über die Anhäufung von Schlössern, Herrensitzen und großen Gehöften.
> Warzée > Anthisnes > Poulseur > Chanxhe > Louveigne > N 666 Pepinster >N 61 Verviers

Die Stadt liegt im Tal des Flusses namens Vesdre ( Weser ) in den nördlichen Ausläufern der Ardennen. Sie befindet sich in der Provinz Lüttich. Sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks, zu dem 29 Gemeinden gehören.
Verviers war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein weltweit bekannt als Zentrum des Wollhandels und der Textilindustrie. Ausgangspunkt der Textilindustrie war das weiche (d.h. fast kalkfreie) Wasser der Vesdre, das sich hervorragend zum Waschen von Wolle und anderen Textilien eignet. Der geringe Kalkgehalt des Wassers der Vesdre liegt daran, dass sie, wie auch ihre Zuflüsse, das meiste Wasser aus den Mooren des Hohen Venns bezieht. Heute erinnert noch ein Museum an die große Zeit der Textilindustrie.
In einem Restaurant in nostalgischem Landhausstil mit farbigen Fachwerkelementen lasse ich mich zu Speis und Trank nieder. Es gab:
Eingang: Contraste d’huîtres de différentes origines en chaud-froid
Zwischengang: Boudin de faisan au lard fumé et crème de champignons des bois
Hauptgang: Gigue de biche au poivre noir, légumes racines et mousseline de vitelottes
Nachgang: Crousti fondant aux noisettes et glace vanille à la réglisse
> Limbourg
>Eupen (auf gut Altfranzösisch: Néau) ist der Regierungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien. Die Stadt liegt 16 km von Aachen und 45 km von Lüttich und Maastricht entfernt. Ihre Einwohner sind zu etwa 90 % deutschsprachig; können aber auch einwandfrei französisch parlieren.
Durch den Vertrag von Versailles kam Eupen 1920 zu Belgien und war bis 1925 Teil des dem General Herman Baltia unterstellten General-Gouvernements Eupen-Malmedy. Am 18. Mai 1940 wurde das Gebiet um Eupen vom Deutschen Reich annektiert. Die Befreiung erfolgte im September 1944 durch amerikanische Truppen.
Ein Schokoladenmuseum im Gewerbegebiet sollte man auf alle Fälle nicht verpassen. Belgische Schokolade hat schon was....
So, nun habe ich mein Tagesziel, Belgien vom Westen zum Osten zu queren geschafft.
>N 68 Eynatten
Eynatten liegt auf einer Höhe von 260-280m ü.d.M NN und befindet sich in einer ländlichen Region, die hauptsächlich durch Landwirtschaft geprägt ist, speziell beheimatet er meine Scooterwerkstatt. Der Familienbetrieb ist sehr zu empfehlen.
Das Landschaftsbild ist geprägt durch das Tal Göhl. Der waldige Grat der Hügel gibt ihm eine charakteristische Gestalt.
Die ältesten historischen Funde stammen aus der Steinzeit; für die spätere Zeit wird eine römische Besiedlung vermutet. Während der Feudalzeit gehörte der Ort zur Hochbank Walhorn. Zwischen 1500 und 1700 siedelten sich in Eynatten, ähnlich wie im nahegelegenen Raeren, zahlreiche Töpferfamilien an, die die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes bestimmten.
Zurück geht es nun mal erst über die Autobahn >E 42 gen Lüttich.
Lüttich (französisch Liège, wallonisch Lîdje, niederländisch Luik) ist das kulturelle Zentrum der Wallonischen Region Belgiens, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und des Bistums Lüttich. Als Stadt mit 190.102 Einwohnern liegt Lüttich am Zusammenfluss von Ourthe und Maas nahe den Städten Maastricht in den Niederlanden und Aachen in Deutschland.
In Lüttich befinden sich neben einer Universität (Université de Liège) verschiedene weitere Hochschulen, ein katholischer Bischofssitz, ein Theater, eine Opéra royal de Wallonie sowie andere kulturelle Einrichtungen.
Das muß man sich in Liège unbedingt ansehen:
Die romanischen Kirchen Saint-Barthélemy und Saint-Denis
Gotische Kathedrale Saint-Paul mit seinem Kirchenschatz
Das fürstbischöfliche Palais (heute Provinzialpalast und Gericht)
Rathaus und Rathausplatz aus den Jahren 1714–1718 im Stil des Barocks
Der Place Saint-Lambert
Das Curtiushaus (Museum) aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts Universitätsgebäude, Aquarium, Verkehrsmuseum, Prunkbauten aus dem 18. Jahrhundert.
Jeden Sonntag findet der Marché de la Batte statt; er erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang des linken Maaskais.
Da in Liège die Pommes Frites erfunden wurden, ist es selbstredend, das man hier speist wie Gott in Frankreich.
Über die >N 617 und >N 90 geht es am Stade de Standard Liège (Fußballstadion von Standard Lüttich) vorbei durch ein großes, altes Industriegebiet. Hier faszinieren mich immer wieder die vor sich hin rostende Fabriksanlagen. Sie sind teilweise imBaustil des Jugendstils errichtet.
Nach nur wenigen Kilometern kommt man ins Val de St. Lambert in >Seraing. Hier kann man sein schlechtes Gewissen erleichtern und der Lieben Daheim-gebliebenen ein bischen Kristall mitbringen.
Nun folgt eine wichtige Entscheidung: Entweder man nimmt die vierspurig ausgebaute Straße, die immer der Meuse entlang führt oder man rollert sich von Ort zu Ort. Zweiteres ist viel schöner aber auch langsamer.
Fein gerollert und man besucht ein weiteres Städtchen mit Vergangenheit. So sollte man vermuten, wenn man die beeindruckende Zitadelle sieht. Das Städtchen heißt >Huy. An den Wochenenden im Sommer wird es belagert. Wie in alten Zeiten; nur das heute Touries die Belagerer sind. Die sind aber glaube ich den Huyernern willkommen.
Huy befindet sich ca. 30 km südwestlich von Lüttich und gehört der Euregio Maas-Rhein an.
Die erste urkundliche Erwähnung entstammt dem Jahre 636. Im Mittelalter lebte die Stadt vom Handel und von der Wollverarbeitung.
Von Juni 1941 bis zum September 1944 wurden rund 6.000 Belgier, 1.240 Franzosen und einige ausländische Zivilisten in der Zitadelle von Huy interniert, verhört und von hier aus in nationalsozialistische Konzentrationslager deportiert. Der seit 1976 unter Denkmalschutz stehende Zitadellenkomplex beherbergt das auf Initiative der „Vereinigung junger Belgier zum Gedenken an die beiden Weltkriege“ im Jahr 1992 eröffnete „Museum des Widerstands und der Konzentrationslager”.
Neben einer schnuckeligen Altstadt kann man in Huy die gotische Kirche Collégiale Notre-Dame aus dem 14. Jahrhundert bewundern. Hier findet man die Hochgotik in Reinformat.
Aus dem Jahre 1818 stammt die Festung auf der rechten La Meuse-Seite
Wenn man denn schon alles geguckt hat, sollte man sich zu guter Letzt noch das Rathaus von 1766 ansehen.
Nachdem wir nun über die Dörfer geEFIt sind, rollen wir nun mal etwas flotter über die >N 90 nach >Andenne.
Ein um 690 von der hl. Begga, einer Urahnin Karls des Großen, gegründetes Kloster war der Ursprung dieser kleinen Stadt. Es war übrigens auch in Andenne, wo der Kuhkrieg ausgebrochen ist. Der Grund für diesen Krieg war der Diebstahl einer Kuh: der Dieb, ein Bauer des Grafen von Namur und der Bestohlene ein Bürger von Ciney. An und für sich nichts Dramatisches, der Krieg dauerte jedoch zwei Jahre!
Schnell, schnell, schnell, bevor es eine Mistgabel in den Allerwertesten gibt.
Und so erreichen wir nach der Passage von weiteren schönen Meusedörfchen die Hauptstadt der Wallonie:
Namur, (flämisch: Namen, wallonisch: Nameûr, deutsch: Namür)
am Zusammenfluss von Sambre und Maas, war einst ein erstrangiger militärischer Ort und wurde viele Male belagert. Die Stadt, überragt von ihrer Zitadelle, weist zahlreiche Kirchen auf. Heute ist Namur eine wohlhabende Stadt, deren Hauptbeschäftigung in Handel und Verwaltung zu finden ist.
Namur ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und der Wallonischen Region, katholischer Bischofssitz und mit der Universität Notre-Dame de la Paix eine Universitätsstadt. Die in vorchristlicher Zeit von den Kelten errichtete Siedlung wurde im 7. Jahrhundert erstmals erwähnt. Die Merowinger erbauten hier zu dieser Zeit eine erste Festung. Im 10. Jahrhundert wurde Namur eine Grafschaft. Die Grafen von Namur erhielten allerdings nur das Nordufer der Meuse als Lehen, das Südufer unterstand dem Bischof von Lüttich; dementsprechend entwickelte sich der Stadtkern nur an einem Ufer, am anderen die Ortschaft Jambes.
Das belgische Militär baute um die Stadt einen Ring von neun Festungen, wie es ihn auch beim Festungsring Lüttich gab. Die Stadt galt damit als unein-nehmbar. Im Ersten Weltkrieg war Namur dennoch eines der Hauptangriffsziele der deutschen Invasoren. Die Forts wurden mit schwerer Artillerie belagert und zerstört, Namur selbst fiel nach nur drei Tagen.
Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt Namur schwere Zerstörungen, da es sowohl beim deutschen Westfeldzug 1940 als auch bei der Ardennenoffensive 1944 auf der Frontlinie lag.
Heute pulsiert hier das Leben. Eine schnuckelige Altstadt mit einer guten gastronomischen Szene laden immer wieder zum Verweilen ein.
Alle Frauen schwärmen von Namur weil es in einem überschaubaren Rahmen die topaktuellen Modeschöpfungen zu sehen und zu kaufen gibt. Da bleibt für den Mann nur noch das Casino in welches er bis zum Umfallen zocken kann.
Aber auch hier ist an allen Sonntagvormittagen auf der Jambesseite, direkt an der Meuse vorbei, ein lohnenswerter Brocante zu besuchen.
Wir folgen nun der >N 92 über >Wepion nach >Profondeville.
In Wepion gibt es neben einem Erdbeermuseum die besten Erdbeeren der Welt, sagt man. Hierbei hat man vergessen, das die Erdbeeren aus unseres Mutis Garten noch viel besser schmecken.
Das Städtchen Profondeville beheimatet einen der trickreichsten Golfplätze Europas. Hier geht es nicht darum, wer am weitesten seinen Ball schlagen kann, sondern wer die beste Golftechnik beherrscht.
Weiter geht`s auf der Nationale >92 vers Dinant nach >Rieviere. Der folgende Ort heißt >Annevoie.
Hier gibt`s die Gärten von Annevoie. In einer Schloßanlage wurden Wasserspiele mit Motiven aus ganz Europa errichtet. Das Besondere hierbei ist, das keine Energiequelle angezapft werden muß. Alle Wasserspiele sind so angelegt, das sie sich selbst mit Energie versorgen.
Am Meuseufer kann man nur langsamrollern, denn es gibt soviel zu bestaunen.
Alle Naselang lockt ein gastronomische Betrieb zum Verweilen ein. Hier gibt’s überall lecker Essen und Trinken. Sollte ich an dieser Stelle etwa aufgefordert werden ein paar Adressen zu nennen? Ich kann es lassen, denn man kann wirklich alles empfehlen.
In >Hun sollte man an der einzigen Eckkneipe anhalten und das Steak Nature avec Pommes Frites mit einem Jupiler- oder Leffe-Bier bestellen.
Weiter nach >Anhee und über die >N 971 durch das Val Mouliné (Mühlental)
nach >Maredsous (einem Mönchskloster)
und 1 137 Schritte entfernt ................>Marèdret (einem Nonnenkloster).
Das sind Motogenießerstrassen par excellence. Und im Kloster Maredsous gibt es..........natürlich das hauseigene Mönchsbier und den -käse.
Wir fahren über zwei weitere „Schönsten Dörfer der Wallonie“, nämlich >Sosoye und >Falaen.
So gelangen wir nach >Onhaye und über die Feld- und Wiesenlandschaft zurück nach >Waulsort.

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